„Unsere Fans hätten wahrscheinlich die ganze Nacht durch gefeiert, wenn wir das Spiel noch gedreht hätten,“ Kapitän Marius Rubarth war sichtlich beeindruckt von den ersten 60 Regionalligaminuten seines TVB. Vor einer Rekordkulisse von 100 Zuschauern – mehr passen in die Sporthalle im Generationenpark nicht hinein – mussten sich die Brakeler Skaterhockey Herren den Rockets II aus Essen denkbar knapp mit 6:7 (2:1/2:5/2:1) geschlagen geben.
Es fehlte somit nicht viel zu einem perfekten Saisonauftakt. Der Landesliga Meister und Aufsteiger aus Brakel hatte sich auf sein erstes Regionalliga Spiel gegen den Vorjahresdritten aus Essen perfekt vorbereitet.
Unter den Augen von Brakels Bürgermeister Hermann Temme, der anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Blitze den Eröffnungsbulli ausführte, ging der Außenseiter durch Martin Bobbert nach mustergültiger Vorarbeit von Marius Rubarth völlig überraschend in Führung.
Nach einer frühen Auszeit kam Essen besser ins Spiel und konnte Mitte des ersten Abschnitts ausgleichen. Strafzeiten auf beiden Seiten führten zu mehr Platz auf dem Feld, den Martin Bobbert auf Vorlage seines Bruders Michael zu seinem zweiten Treffer nutzte.
Der Jubel fiel jedoch Verhalten aus, da sich kurz zuvor mit Niklas Plückebaum einer der Brakeler Leistungsträger eine schmerzhafte Knieverletzung zuzog und nicht mehr weiterspielen konnte.
Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Martin Bobbert in Überzahl auf 3:1 und nach einem Essener Anschlusstreffer später sogar auf 4:2. Die Vorlagen steuerten erneut Michael Bobbert und Kristina Reetz bei.
Die Blitze hatten zu diesem Zeitpunkt das Spiel scheinbar im Griff.
Es folgte dann jedoch die schwächste Phase des TVB. Innerhalb von nur 4 Minuten drehte Essen mit einem Dreierpack das Spiel. Goalie Kristina Reetz, die bis dahin ohne jeden Fehler geblieben war, konnte einem ob der Nachlässigkeiten Ihrer Vorderleute leid tun. Als Mitte des dritten Drittels die Raketen auf 4:7 erhöhten, schien die Partie gelaufen.
Angetrieben von dem weiterhin lautstarken Publikum erzielte Martin Bobbert von Jonathan Hess bedient seinen fünften Treffer, ehe Stefan Pott nach Zuspiel von Daniela Reetz mit einem sehenswerten Schlagschuss aus der eigenen Hälfte der Weckruf zum 6:7 gelang. Essen wurde sichtlich nervös.
Die letzten 120 Sekunden: Essen nach einem Foul in Unterzahl. Co-Trainer Marcus Hess nahm Goalie Benjamin Meyer zu Gunsten eines fünften Feldspielers aus dem Tor. Doch auch mit zwei Spielern mehr auf der Fläche wollte den Blitzen der Ausgleich nicht mehr gelingen.
Coach Tobias Seck stand auch nach dem Spiel noch unter dem Schock: „Ein Jammer. Das Team, die Zuschauer, alle hätten diesen Punkt verdient. Positiv ist aber die Erkenntnis, dass wir in der Regionalliga mithalten können. Ich hoffe nur, dass sich Niklas Plückebaum nicht so schwer verletzt hat. Um solche Spiele gewinnen zu können, brauchen wir ihn.“